Fünf Medaillen für das deutsche Team bei der IOAA 2023

Fünf Medaillen für das deutsche Team bei der IOAA 2023

Deutsches Team bei der IOAA 2023

Gedrillt durch eine Reihe von Onlineseminaren ehemaliger Teilnehmer und ein viertägiges Trainingslager in München, machte sich das deutsche Nationalteam am 10.08.2023  auf den vergleichsweise kurzen Weg nach Polen, wo in diesem Jahr nach 2011 bereits zum zweiten Mal die IOAA ausgetragen werden sollte. Wie jedes Jahr wurden Teamleader und Teilnehmer separat untergebracht, um während des Wettbewerbs die Weitergabe der Aufgaben zu verhindern. Nach der feierlichen Opening Ceremony am folgenden Tag mit einigen Eröffnungsreden, der Präsentation aller Teams und hervorragender musikalischer Begleitung musste sich das Team daher erst einmal von seinen beiden Teamleadern verabschieden und ihnen auch ihre elektronischen Geräte anvertrauen.

Den Auftakt des Wettbewerbs stellte die Team Competition dar, in der zufällig zusammengewürfelte Fünferteams in abwechslungsreichen Aufgaben und unter hohem Zeitdruck gegeneinander antraten. Hier stand allerdings weniger der Wettbewerb, sondern vielmehr Spaß und der Austausch unter den Teilnehmern aus aller Welt im Vordergrund. Ernst wurde es erst am nächsten Tag, als mit der fünfstündigen Theorieklausur die wichtigste Klausur der Woche auf dem Programm stand. Genauso wie zur Data Analysis stellten sich alle Teilnehmer zeitgleich im Kongresszentrum in Katowice der Herausforderung und die allgemeine Anspannung in der großen Klausurhalle war förmlich spürbar. Zu den beiden Beobachtungsrunden wurden die Teilnehmer hingegen schichtweise gebracht. Nach einer kurzen Vorbereitungszeit musste in einer abgedunkelten Halle das Geschick im Umgang mit Teleskopen, sowie im Planetarium die Orientierung am Himmel unter Beweis gestellt werden.

Erholung von den Klausuren versprach der Spa-Bereich des Hotels, in dem das deutsche Team im Laufe der Olympiade häufiger anzutreffen sein sollte. Die große Wiese auf dem Hotelgelände lud zur sportlichen Betätigung mit den anderen Teilnehmern ein, aber auch ein teaminterner Bowlingabend durfte nicht fehlen. Nach den Klausuren boten die Besuche einer Burgruine, einer stillgelegten Kohlemine und eines botanischen Gartens die Möglichkeit, das Gastgeberland und die Region Silesia näher kennenzulernen. Währenddessen kämpften die Teamleader bereits bei der Moderation um jeden einzelnen Punkt.

Am Cultural Evening kamen schließlich Teamleader und Teilnehmer erstmals wieder zusammen und bei ausgelassener Stimmung rückten die Klausuren und der Wettbewerb für eine Weile vollständig in den Hintergrund. Über den ganzen Abend gab es ein buntes Kulturprogramm, gestaltet durch die Teams, die Musik und Tanz aus ihrer Heimat präsentierten. Das deutsche Team begeisterte das Publikum mit dem Ballermann-Hit “Eine Woche wach” und konnte dank der Unterstützung der Menge teils mangelnde sängerische Begabung erfolgreich überspielen.

Ganz ohne Medaillen kommt eine solche Veranstaltung natürlich aber doch nicht aus und so ging es am 19.08. ein letztes Mal zum Kongresszentrum, wo der Verkündung der Ergebnisse entgegengefiebert wurde. Das Warten wurde schließlich mit fünf Medaillen und dem zweitbesten deutschen IOAA-Ergebnis belohnt. Luise Köhler (Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena), Maximilian Kirchner (Goetheschule Ilmenau) und Anton Nüske (Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden) wurden alle drei mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet und verpassten Silber nur denkbar knapp. Lasse Blum (Internatsschule Schloss Hansenberg, Geisenheim) und Christian Vogel (Max-Planck-Gymnasium, Groß-Umstadt) krönten ihre mehrjährige IOAA-Laufbahn mit zwei Silbermedaillen. Insgesamt belegt das deutsche Team im inoffiziellen Länderranking damit den 13. Platz.

Ein großer Dank gebührt den beiden Teamleadern Ivan Kokhanovskyi und Jonathan Gräfe, die das Team während der Reise begleiteten sowie auch allen anderen ehrenamtlichen Betreuern, die den Auswahlwettbewerb, die Vorbereitung und schließlich die Teilnahme des deutschen Teams ermöglicht haben. Ein Dank geht ebenso an die Sponsoren Zeiss und die Astronomische Gesellschaft, die sämtliche Kosten für An- und Abreise sowie das Trainingslager übernommen haben. Ende des Jahres geht es dann in eine neue Runde des Wettbewerbs, um das deutsche Team für die IOAA 2024 in Brasilien auszuwählen.