Starker Auftritt des deutschen Teams bei der IOAA 2025 in Mumbai

Starker Auftritt des deutschen Teams bei der IOAA 2025 in Mumbai

Hoch motiviert und gut vorbereitet machte sich das deutsche Nationalteam am 11.08.2025 von München aus auf den Weg nach Indien, wo in der 20-Millionen-Einwohner-Metropole Mumbai die 18. Ausgabe der International Olympiad on Astronomy and Astrophysics stattfinden sollte. Und dieses Event wurde in Indien zu einem richtigen Großereignis aufgeblasen. Mit großer finanzieller Rückendeckung durch Regierungsabteilungen begannen schon Wochen vor der eigentlichen Olympiade die medialen Berichterstattungen und Presse und Öffentlichkeitsarbeit wurden zu ständigen Begleitern der Veranstaltung.

Nach einem einigermaßen ruhigen Flug mit nur leichter Verspätung wurden die Teamleader direkt am Flughafen in Mumbai von den Schülern getrennt, um so ein Weitergeben der Aufgaben vor den eigentlichen Klausuren zu verhindern. Für die Schüler ging es also mit dem Bus weiter zum Poway Lake, wo sie die kommenden Tage sehr komfortabel in einem Fünfsternehotel residierten – definitiv keine Selbstverständlichkeit bei solchen Veranstaltungen und ein deutliches Zeichen dafür, welchen Stellenwert eine solche Olympiade in Indien genießt. Die Teamleader unterdessen wurden zu ihrem (nicht weniger komfortablen) Hotel im Zentrum Mumbais gebracht, doch schon am nächsten Nachmittag sollten sich alle bei der feierlichen Opening Ceremony im JIO World Convention Center wiedersehen. Neben Darbietungen renommierter Musiker und landesweit bekannter Tanzgruppen stellte eine Grußbotschaft des indischen Premierministers Modi einen weiteren Höhepunkt dieser Eröffnung dar. Auch dies verdeutlichte einmal mehr das Ansehen von Bildung und Wissenschaft in der indischen Gesellschaft und Politik.

Am Abend hieß es dann erstmal für einen längeren Zeitraum Abschied von den Teamleadern zu nehmen, denn direkt am nächsten Tag ging es für diese mit der Übersetzung der Theorieklausur so richtig an die Arbeit. Die Schüler unterdessen konnten noch einen Tag entspannen (oder ihre Vorbereitung abschließen) und das IIT Mumbai besuchen. Am nächsten Tag folgte dann die Theorieklausur, die bei vielen Teilnehmenden sehr gemischte Gefühle hinterließ. Zwar waren die Aufgaben gut vorbereitet und thematisch größtenteils sehr interessant, doch der Gesamtumfang der Klausur war einfach viel zu hoch und die Aufgaben in der gegebenen Zeit von fünf Stunden niemals schaffbar. Nur sehr wenigen Teilnehmenden gelang es, in dieser Runde mehr als die Hälfte der Punkte zu erreichen, da man schlicht und einfach kaum genug Aufgaben überhaupt bearbeiten konnte.

In den folgenden Tagen wurde das Klausurprogramm um Data-Analysis und insgesamt drei Beobachtungsteile ergänzt. Bei letzteren mussten die Teilnehmenden erst ein paar Aufgaben mithilfe von Sternkarten lösen, sollten dann einige Beobachtungen mit einem Teleskop anstellen (aufgrund der Monsunzeit fand dieser Teil natürlich drinnen statt) und schließlich im Nehru-Planetarium weitere Aufgaben mithilfe der projizierten Himmelsausschnitte bearbeiten. Auch diese Klausuren waren qualitativ gut vorbereitet und enthielten einige interessante Problemstellungen, die auch deutlich besser bearbeitet werden konnten.

Eigentlich ist es für die Teams aus Deutschland erfahrungsgemäß nicht so günstig, wenn der Theorieteil deutlich schwerer ist als die praktischen Teile, denn aufgrund der begrenzten Mittel ist die Vorbereitung auf die praktischen Teile wesentlich schwieriger und in der Theorie werden meistens mehr Punkte geholt. Doch zum Glück konnte das Team die anspruchsvollen Aufgaben im Vergleich zu vielen anderen Nationen recht gut meistern und sich für die harte Arbeit und die Mühen im Vorfeld belohnen.

Nach den Klausuren gab es zunächst einmal ein Wiedersehen beim Cultural Evening, bei dem auch Deutschland gemeinsam mit den Teams aus Österreich und der Schweiz dem internationalen Publikum den Kulthit „Banküberfall“ der Ersten Allgemeinen Verunsicherung tänzerisch darbot. Während die Schüler sich nun bei Exkursionen nach Mumbai beziehungsweise Freizeit im Hotel erholen konnten (ein Ausflug zum Giant Meterwave Radio Telescope fiel leider buchstäblich ins Wasser), kämpften die Teamleader noch bei der Moderation um die letzten Punkte.

Schließlich war es so weit und am 21.08.2025 fand die feierliche Closing Ceremony wiederum im JIO World Center (diesmal im großen Theatersaal) statt, bei der nochmal zahlreiche musikalische und tänzerische Darbietungen einen würdigen Rahmen für diesen Abschluss bildeten. Zum Schluss folgte der ersehnte Höhepunkt: Die Vergabe der Preise und Medaillen. Und das deutsche Team räumte ab.

Oliver Eckstädt (Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden) gewann die zweite Goldmedaille für Deutschland bei der IOAA, Efe Gökkus (Albert-Schweitzer-Gymnasium Erlangen) und Lasse Jungermann (Max-Planck-Gymnasium Groß-Umstadt) staubten jeweils eine Silbermedaille ab (die übrigens auch tatsächlich aus echtem Silber bestand) und auch Dmytro Mintenko (Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz) und Emily Hein (Franken-Gymnasium Zülpich) belohnten sich jeweils mit einer Bronzemedaille.

Ein großes Dankeschön gebührt neben den beiden Teamleadern Ivan Kokhanovskyi und Jonathan Gräfe allen ehrenamtlichen Betreuern, die den Auswahlwettbewerb und die Vorbereitung ermöglicht haben, sowie allen finanziellen und ideellen Unterstützern, die die Teilnahme des deutschen Teams an der 18. IOAA 2025 getragen haben.